Samstag, 21. Februar 2015

Warum immer ich?

"Warum nicht ich??" Dies sagte eine ältere Dame mal, als es um die Frage ging, warum manche Menschen immer alles Unglück anzuziehen scheinen und sie dann damit hadern.
Ich werde diese Aussage wohl nie vergessen, denn zu diesem Zeitpunkt pflegte sie ihren schwerstbehinderten Ehemann bereits seit Jahren zu Hause voller Liebe, Respekt und Hingabe und ich traf sie nicht nur einmal im Krankenhaus an, als ihr Ehemann wieder einmal einen Hirnschlag erlitten hatte und sie wartete ruhig und gefaßt, ob er die Nacht überhaupt überleben würde.
 
Sie saß mit uns - damals noch jungen - Leuten einmal beim Kaffee zusammen und sagte "Manche Menschen fragen "Warum immer ich?", ich frage hingegen "Warum denn eigentlich nicht ich??" Derletzt fiel mir dieser Satz wieder ein. Immer wieder denke ich mal darüber nach, vor allem dann, wenn bei mir mal wieder was ansteht, das nicht ganz reibungslos läuft. Oder wo ich leichtes Unbehagen oder etwas Angst verspüre vor möglichen Schwierigkeiten und ob ich mit ihnen fertig werde.

Wieso könnte ich mir diese "Arroganz" erlauben, zu erwarten, dass nichts in meinem Leben auch mal etwas unschöner verläuft und dass es doch, bitte schön, gefälligst doch lieber immer Andere treffen soll? Was macht mich denn "besser" als sie?
Wie will ich denn etwas lernen, wenn alles immer nur glatt und problemlos verläuft? Denn eines ist sicher: lernen tun wir Menschen viel mehr aus den unschönen Dingen und Zeiten, sie sind die oftmals notwendigen Lehrlektionen, damit wir überhaupt vorankommen und uns weiter entwickeln. Das ist zumindest zu hoffen... ;-) 
Auch ich habe Sachen, vor denen ich mich fürchte. Krebs zum Beispiel ist so eine Krankheit oder im Alter allein und womöglich krank und mit Schmerzen und nicht mehr so wirklich mobil zu sein... 

Widerfährt uns etwas, das uns nicht schmeckt, empfinden wir es als "falsch" und als "ungerecht".
Doch was wäre, wenn man sich mal folgende Fragen stellt...
"Ist es denn möglich, dass das, was mir da gerade widerfährt, genau das Richtige zu diesem Zeitpunkt ist?" und/oder "Könnte sich eine neue Entwicklung, Chance und Möglichkeit dahinter verbergen?" und letztendlich "Welcher Sinn ergibt sich hier gerade für mich?"
Wenn man hier nicht gleich voreilig und empört "Keiner!" oder "Nein!" schreit, sondern sich mal alle Facetten und Seiten ansieht, kommt man oft auf erstaunlich neue und positivere Sichtweisen. Vielleicht sieht man sie nicht gleich, doch mit ein wenig zeitlichem Abstand und dem Willen, nicht alles von vornherein und auf alle Zeit schwarz zu sehen, mögen sich durchaus andere Seiten auftun.

Und habe ich denn das Recht, vom Leben zu verlangen, dass es immer schön glatt, schön, sonnig und gleichmäßig verläuft? Wäre das denn nicht sogar irgendwann mal langweilig? Oder warum verfallen soviele Reiche und Schöne dem Alkohol und den Drogen oder wählen den Suizid, wo sie doch ein vermeintlich sorgenfreies, perfektes, schönes, finanziell reichhaltiges und womöglich ja sogar berühmtes und öffentlich beachtetes Leben haben?

Strebt nicht jeder Mensch nach Wachstum, auch und gerade auf seelischer und geistiger Ebene? Dazu braucht es ja gerade auch mal Schwierigkeiten und Widerstand, an dem man sich reiben, ausprobieren, reifen und wachsen kann. Und es wäre ja wahrlich zu hoffen, dass Mensch immer mehr reift... ;)

Und was die ältere Dame angeht, zog ich schon damals den Hut vor ihrem Vertrauen in das Leben, dass sie immer das in den Weg gestellt bekommt, was ihre persönliche Lebenslektion sein soll und dass sie es nicht als schlimm und falsch ansah und aburteilte, sondern es sogar lächelnd annahm, nicht dagegen ankämpfte und reif und abgeklärt damit umging und ich ziehe seither immer wieder mal in Gedanken den Hut vor ihr. 
Und jedes Mal, wenn ich am Horizont nur ein paar dunkle Wölkchen auch nur erahne und schon mit der Faust schütteln will, dass ich doch bitte endlich mal ein Jahr ohne Probleme, Hindernisse und Schwierigkeiten haben möchte, kommt mir immer, immer wieder diese Aussage in den Sinn, ich muss dann doch etwas grinsen und denke... hey okay, Du hast schon soviel gepackt, das kriegst Du auch noch vollends gewuppt und sieh es positiv: Du hast danach wieder einige Lebenserfahrungen mehr auf Deinem Konto zu verbuchen!
 
Ich kann wahlweise resignieren und mich verbittert und kampflos dem "Schwarzen Loch" hingeben oder ich kann aufstehen und da, so gut es eben geht, durchgehen und auch hier sagen "Hey! Ich lehne mich nicht dagegen auf und jammere und meckere nicht, aber ich schaffe das, so gut ich es eben kann!"
Dies bewirkt eine ganz andere Energie und Herangehensweise an etwaige Probleme, Hindernisse und Schwierigkeiten und man geht danach aus einer Krise heraus mit Stolz, gestärktem Rückgrat und der Erkenntnis, dass man etwas daraus gelernt hat und daran gereift ist. Und dass man weitaus sehr viel stärker ist, als man vorher vielleicht dachte.
Und plötzlich werden Probleme mehr Herausforderungen und Lebenslektionen als Hindernisse und  Bestrafung...

Könnt Ihr der Aussage der Dame denn auch zustimmen oder findet Ihr das großen Blödsinn, es so "fatalistisch" zu sehen? Ist das für Euch denn überhaupt "fatalistisch" oder ist es viel eher denn nicht "fatalistisch", zu sagen "Das Leben war schon immer sch... und es wird auch nie anders bei mir, ich bin nun mal ein geborener Pechvogel!" 
Ist es klüger, sich nicht gegen Schicksalsschläge aufzulehnen und nicht gegen sie zu wettern, da man sie eh nie ganz abwenden kann und wird, sondern das Beste aus ihnen zu machen und daraus zu lernen?

Laßt mich doch mal an Euren Gedanken und Erfahrungen teilhaben und uns mal darüber "diskutieren"... :-)

Sonntag, 15. Februar 2015

Ja wie???

... sie lebt noch???
Jaaa... ich gestehe, ich habe nun bald ein halbes Jahr nichts mehr geschrieben. Es ist so unfaßbar viel geschehen in dieser Zeit, mein Leben wurde wahrlich einmal komplett um sich selbst gedreht und einiges ist nicht mehr so, wie es war. Zu gegebener Zeit erzähle ich sicher mal mehr darüber... ;)
Und doch juckt es mich seit 2, 3 Wochen immer wieder und erneut mehr in den Fingern, wieder zu bloggen.
Mein Leben ist zwar inzwischen neben dem Job so straff organisiert, dass ich sicher nur ab und an etwas "schreibseln" kann, aber ich möchte mich der "Schreiberei" doch wieder mehr widmen.

Über was ich wohl so alles "referieren" werde? :)
Über Kosmetik, Bücher, Kinofilme, über die Gedanken, die mir so im Kopf herum kreiseln, über meine Vergangenheit und meine Zukunft... alles Mögliche, alles bunt gemixt... :)

Wenn Ihr mögt, schaut ab und zu rein, hinterlasst Eure Kommentare, tretet mit mir in Kontakt und in die Diskussion ein!

:)