Sonntag, 15. März 2015

"Ich will endlich richtig glücklich werden..."

Derletzt war ich mal mit einem Herren in seinen Mittdreißigern im Gespräch. Als ich ihn fragte, was sein Ziel im Leben sei, meinte er "Ich will endlich mal richtig glücklich sein... und ich bin sicher, Du wärst genau die Richtige, die das hinkriegt!" Bei mir gingen sofort alle Alarmglocken an. 
ICH? Verantwortlich für das Lebensglück eines anderen Menschen? Never ever.
Diese Verantwortung nehme ich nicht (mehr) auf mich und dem Druck setze ich mich nicht aus! 
Ich lehnte daher das Ansinnen des Herren ab und meinte, er solle erstmal aus sich selbst heraus glücklich sein, unabhängig von anderen Menschen, erst dann sei eine Beziehung sinnvoll (und für mich überhaupt denkbar).

Ich weiß, leichter gesagt als getan. Wie ist man denn glücklich mit sich selbst?
Das zu beschreiben, dafür brauche ich wohl noch weitere Blogs, aber was macht Euch denn wirklich glücklich? Geht mal nicht auf Dinge ein, die von außen kommen ("Ich bin nur dann glücklich, wenn..."), sondern in welchen Momenten seid Ihr mit Euch alleine so richtig happy? Während Ihr ein gutes, spannendes, interessantes Buch lest? Musik hört und dazu ein Glas Wein genießt? Wenn Ihr Euch nach einem Arbeitstag ins Bett kuschelt und endlich ausspannen könnt? Bei einem leckeren Essen? Tut Ihr Euch selbst Gutes? Gönnt Ihr Euch selbst Ruhe, selbst wenn andere Menschen mit deren Wünschen an Euch herantreten? Sagt Ihr dann Nein um Euretwillen oder erfüllt Ihr immer den Willen Anderer und verleugnet Euch und Eure eigenen Bedürfnisse?

Denkt Ihr, Euer Leben lohnt sich? Oder schleppt Ihr Euch angeödet und gelangweilt durch den immer gleichen Alltagstrott und empfindet Ihr dabei kein Glücksgefühl, weil Ihr meint, Ihr tretet auf der Stelle, womöglich bis zu Eurem Todestag? Und das soll´s dann gewesen sein, das Leben?? 
Wer meint, das Leben lohnt nicht und wer sich selbst auch keine (für ihn) lohnenswerten Ziele gesetzt hat, der wird nicht glücklich werden. Wenn Du Gefahr siehst, wo keine ist, wenn Du Dir Sorgen machst und unter Ängsten leidest, wo das unangebracht und sogar übertrieben ist, wenn Du das Gefühl hast, Du musst etwas sein oder erfüllen, um glücklich oder anerkannt zu sein, wenn Du etwas als schlimm und schwer empfindest und Dich zu schnell über Kleinigkeiten aufregst, die es nicht einmal wert sind, wirst Du nicht glücklich werden. 

Merkst Du was? Es geht hier nur um Dich. Um das, was Du fühlst, um das, wie Du das Leben siehst und beurteilst. Um das, was DU und NUR DU aus Deinem Leben machst!!!
Es geht NICHT um einen anderen Menschen, der Dir das Glück bringt.
Es geht aber darum, wie Du mit Deinem eigenen Leben umgehst, Du bist für Dein Leben verantwortlich und somit auch für Dein persönliches Glück. Dies kannst Du keinem anderen Menschen aufbürden, der Dich aus Deiner Unzufriedenheit und der eher negativen Sichtweise herauszupfen soll.
Arbeite an Dir selbst und werde ganz unabhängig von Dingen, Situationen und Menschen im "Außenleben" happy und zufrieden. Dann benötigst Du auf einmal keinen Menschen (und auch sonst keine "Ersatzdroge") mehr zum persönlichen Glück. Du wirst ganz andere Menschen in Dein Leben ziehen und Gemeinsamkeit und Beziehung auf einem sehr viel schöneren, tolleren Level erleben. 

Aber dies ist ein großes Thema, das ich sicher noch einige weitere Male aufgreifen werde... :)

Montag, 2. März 2015

Die Löffelliste

Glück ist eine Einstellungssache und ich werde ab und an immer wieder mal Blogs veröffentlichen, in denen es um das Thema geht, wie jeder glücklich werden und sein kann. 

Heute aber lege ich Euch die "Löffelliste" ans Herz. Löffelliste? Ja, eine Liste, mit Dingen, die man noch machen und erleben möchte, bevor man den Löffel abgibt... :) 

Ist Schreiben Dein Ding - so wie für mich auch - dann versuche es doch mal mit dieser Art des Schreibcoachings und reflektiere Dich, was Du gerne noch in Angriff nehmen willst und beschränke Dich dabei mal bewusst nicht mit einem "Das geht doch nicht! Das kostet doch! Dazu fehlt die Zeit! Dafür bin ich zu alt jetzt!"... träume einfach mal kühn vor Dich hin und dann schau, was Du zuerst in Angriff nimmst... :) 

Was fehlt noch in Deinem Leben? Finde die fehlenden Puzzlestücke

Lass die Vergangenheit hinter Dir und lebe im Hier und Jetzt! Das ist einer der Glückstipps für einen stabilen Lebenssinn. Doch mit der eigenen Vergangenheit geht es vielen Menschen wie mit einem Puzzle: liegt es unvollendet da, weil ein oder mehrere Stücke fehlen, kann man es einfach nicht beiseite legen. Finde heraus, welche Puzzlestücke fehlen

Nimm Dir dafür ein großes Blatt Papier und schreib alles auf, was in Deinen Augen „unvollständig“ oder „unvollendet“ ist. Hier ein paar Anregungen, in welche Richtungen Du Deine Gedanken schweifen lassen kannst.
  • Dinge, die Du schon immer tun wolltest, aber nie getan hast. Denk dabei nicht nur an große Erlebnisse (nach Australien reisen, ein riesiges Fest veranstalten), sondern auch an Alltägliches (Tagebuch schreiben, durch ein unbekanntes Stadtviertel bummeln, einen Tag faul im Bett verbringen).
  • Alles, was Du gerne können würdest, aber (noch) nicht gelernt hast oder sogar noch nie zu lernen versucht hast, z. B.: ein Musikinstrument zu spielen, ohne Stottern zu sprechen, Aquarelle zu malen, eine Fremdsprache fließend zu sprechen, Fisch elegant zu entgräten ... Wenn Du magst, schreib gleich dazu, wer beim Lernen helfen könnte.
  • Dinge, die Du angefangen, aber nicht fertig gemacht hast. Das kann ein Heimwerkerprojekt oder eine Handarbeit sein, aber auch ein Schulabschluss, eine Ausbildung oder eine Bergbesteigung, die Du mal wegen schlechten Wetters abgebrochen hattest.
  • Dinge, die Du gerne sagen würdest, aber bislang nicht ausgesprochen hast: Deiner Kollegin, dass Du Dich über die vielen spitzen Bemerkungen ärgerst; Deinem Partner, wie dankbar Du ihm für seine Unterstützung in schweren Zeiten bist; der Lehrerin Deines Kindes, dass sie so gut erklären kann; Deinem ehemaligen Chef, dass Du eine Arbeitsstelle gefunden hast, die Dir besser gefällt; Deinem verstorbenen Vater, wie sehr Du ihn geliebt hast.

    Keine Sorge!
    Möglicherweise befällt Dich beim Anblick Deiner Liste das Gefühl von Skepsis oder sogar Aussichtslosigkeit: wie sollst Du all das schaffen? Keine Sorge, Du sollst Dich nicht mit all den guten Vorsätzen überfrachten. Notiere Dir stattdessen hinter jedem einzelnen Punkt auf Deiner Liste, wie Du damit verfahren möchtest. Diese 4 Kategorien stehen zur Auswahl:

    JETZT: 
    Damit beschließt Du, die Sache im Laufe dieser Woche in Angriff zu nehmen – vielleicht geht es ja sogar sofort? Beispiele: greif zum Telefonhörer und mache einen Friseurtermin zum Haarefärben aus oder einen Termin beim Steuerberater, um Dich in Sachen Testament beraten zu lassen. Besonders gut für „jetzt“ geeignet sind auch die Dinge, die Du anderen schon immer einmal sagen wolltest.

    SPÄTER: 
    Nagel Dich selbst gleich auf einen konkreten Termin fest. Beispiele: „Sobald die Kinder in der Schule/ aus dem Haus sind, lerne ich Gitarre.“ – „13. Februar: Anmeldung Volkshochschule für ,Modern Dance – Anfänger’ – „Meeting übernächsten Donnerstag: vorher Aussprache mit Herrn Maier.“ Dadurch verhinderst Du, dass Du diese Kategorie zu einem Sammelbecken für all das machst, was Du eigentlich „nie“ tun wollest, ohne Dir das einzugestehen.

    NIE: 
    Eine sehr befreiende Kategorie! Die Entscheidung dafür kann zwar schwer fallen – speziell dann, wenn es sich um einen lange gehegten Wunsch handelt oder um ein Projekt, in das Du schon viel investiert hast. Aber wenn Du sie bewusst fällst, kommst Du damit, dass Deinem Puzzle dauerhaft ein Teil fehlt, wesentlich besser zurecht. Beispiele: Du entschließt Dich, Deine alten Eltern nicht mit den belastenden Elementen aus Deiner Kindheit zu konfrontieren (und öffnest Dich damit dafür, diese mit professioneller Hilfe aufzuarbeiten). Du beschließt, das angefangene Fernstudium abzubrechen, und ersparst Dir damit das ewige schlechte Gewissen über Deinen missglückten Spagat zwischen Arbeit, Familie und Studium.

    GESCHENK: 
    Nicht alles im Leben ist planbar – zum Glück! Mit dieser Kategorie lässt Du Dir die Freiheit, zu sagen: „Dafür wende ich keine (bzw. nicht noch mehr) Zeit und Energie auf. Aber wenn sich mir eine Gelegenheit bietet, werde ich sie ergreifen.“ Beispiel: Du würdest gerne 2 Monate durch Australien reisen, hast aber bisher keinen passenden Reisepartner gefunden. Statt weiterhin im Internet nach jemandem zu fahnden, warte ab, ob Du "per Zufall" jemanden kennen lernst, der dafür infrage kommt.

    Vom Planen zum Tun
    Lass die Liste nicht in einem „Erledigen“- Stapel verschwinden – gib ihr einen Platz, an dem Du sie regelmäßig siehst (Pinnwand, oberste Schreibtischschublade). Stell fest, welche Puzzlestücke Du tatsächlich ergänzen konntest. Setze daneben jedoch keinen Haken („erledigt“), sondern zeichne lieber ein positives Symbol, etwa ein Smiley oder einen nach oben zeigenden Daumen. Genieße das gute Gefühl und lassen Sie sich davon für neue Taten motivieren.

    Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl

    (Quelle: Newsletter "simplify: aktuell glücklich" vom 24.02.2015)