Montag, 2. März 2015

Die Löffelliste

Glück ist eine Einstellungssache und ich werde ab und an immer wieder mal Blogs veröffentlichen, in denen es um das Thema geht, wie jeder glücklich werden und sein kann. 

Heute aber lege ich Euch die "Löffelliste" ans Herz. Löffelliste? Ja, eine Liste, mit Dingen, die man noch machen und erleben möchte, bevor man den Löffel abgibt... :) 

Ist Schreiben Dein Ding - so wie für mich auch - dann versuche es doch mal mit dieser Art des Schreibcoachings und reflektiere Dich, was Du gerne noch in Angriff nehmen willst und beschränke Dich dabei mal bewusst nicht mit einem "Das geht doch nicht! Das kostet doch! Dazu fehlt die Zeit! Dafür bin ich zu alt jetzt!"... träume einfach mal kühn vor Dich hin und dann schau, was Du zuerst in Angriff nimmst... :) 

Was fehlt noch in Deinem Leben? Finde die fehlenden Puzzlestücke

Lass die Vergangenheit hinter Dir und lebe im Hier und Jetzt! Das ist einer der Glückstipps für einen stabilen Lebenssinn. Doch mit der eigenen Vergangenheit geht es vielen Menschen wie mit einem Puzzle: liegt es unvollendet da, weil ein oder mehrere Stücke fehlen, kann man es einfach nicht beiseite legen. Finde heraus, welche Puzzlestücke fehlen

Nimm Dir dafür ein großes Blatt Papier und schreib alles auf, was in Deinen Augen „unvollständig“ oder „unvollendet“ ist. Hier ein paar Anregungen, in welche Richtungen Du Deine Gedanken schweifen lassen kannst.
  • Dinge, die Du schon immer tun wolltest, aber nie getan hast. Denk dabei nicht nur an große Erlebnisse (nach Australien reisen, ein riesiges Fest veranstalten), sondern auch an Alltägliches (Tagebuch schreiben, durch ein unbekanntes Stadtviertel bummeln, einen Tag faul im Bett verbringen).
  • Alles, was Du gerne können würdest, aber (noch) nicht gelernt hast oder sogar noch nie zu lernen versucht hast, z. B.: ein Musikinstrument zu spielen, ohne Stottern zu sprechen, Aquarelle zu malen, eine Fremdsprache fließend zu sprechen, Fisch elegant zu entgräten ... Wenn Du magst, schreib gleich dazu, wer beim Lernen helfen könnte.
  • Dinge, die Du angefangen, aber nicht fertig gemacht hast. Das kann ein Heimwerkerprojekt oder eine Handarbeit sein, aber auch ein Schulabschluss, eine Ausbildung oder eine Bergbesteigung, die Du mal wegen schlechten Wetters abgebrochen hattest.
  • Dinge, die Du gerne sagen würdest, aber bislang nicht ausgesprochen hast: Deiner Kollegin, dass Du Dich über die vielen spitzen Bemerkungen ärgerst; Deinem Partner, wie dankbar Du ihm für seine Unterstützung in schweren Zeiten bist; der Lehrerin Deines Kindes, dass sie so gut erklären kann; Deinem ehemaligen Chef, dass Du eine Arbeitsstelle gefunden hast, die Dir besser gefällt; Deinem verstorbenen Vater, wie sehr Du ihn geliebt hast.

    Keine Sorge!
    Möglicherweise befällt Dich beim Anblick Deiner Liste das Gefühl von Skepsis oder sogar Aussichtslosigkeit: wie sollst Du all das schaffen? Keine Sorge, Du sollst Dich nicht mit all den guten Vorsätzen überfrachten. Notiere Dir stattdessen hinter jedem einzelnen Punkt auf Deiner Liste, wie Du damit verfahren möchtest. Diese 4 Kategorien stehen zur Auswahl:

    JETZT: 
    Damit beschließt Du, die Sache im Laufe dieser Woche in Angriff zu nehmen – vielleicht geht es ja sogar sofort? Beispiele: greif zum Telefonhörer und mache einen Friseurtermin zum Haarefärben aus oder einen Termin beim Steuerberater, um Dich in Sachen Testament beraten zu lassen. Besonders gut für „jetzt“ geeignet sind auch die Dinge, die Du anderen schon immer einmal sagen wolltest.

    SPÄTER: 
    Nagel Dich selbst gleich auf einen konkreten Termin fest. Beispiele: „Sobald die Kinder in der Schule/ aus dem Haus sind, lerne ich Gitarre.“ – „13. Februar: Anmeldung Volkshochschule für ,Modern Dance – Anfänger’ – „Meeting übernächsten Donnerstag: vorher Aussprache mit Herrn Maier.“ Dadurch verhinderst Du, dass Du diese Kategorie zu einem Sammelbecken für all das machst, was Du eigentlich „nie“ tun wollest, ohne Dir das einzugestehen.

    NIE: 
    Eine sehr befreiende Kategorie! Die Entscheidung dafür kann zwar schwer fallen – speziell dann, wenn es sich um einen lange gehegten Wunsch handelt oder um ein Projekt, in das Du schon viel investiert hast. Aber wenn Du sie bewusst fällst, kommst Du damit, dass Deinem Puzzle dauerhaft ein Teil fehlt, wesentlich besser zurecht. Beispiele: Du entschließt Dich, Deine alten Eltern nicht mit den belastenden Elementen aus Deiner Kindheit zu konfrontieren (und öffnest Dich damit dafür, diese mit professioneller Hilfe aufzuarbeiten). Du beschließt, das angefangene Fernstudium abzubrechen, und ersparst Dir damit das ewige schlechte Gewissen über Deinen missglückten Spagat zwischen Arbeit, Familie und Studium.

    GESCHENK: 
    Nicht alles im Leben ist planbar – zum Glück! Mit dieser Kategorie lässt Du Dir die Freiheit, zu sagen: „Dafür wende ich keine (bzw. nicht noch mehr) Zeit und Energie auf. Aber wenn sich mir eine Gelegenheit bietet, werde ich sie ergreifen.“ Beispiel: Du würdest gerne 2 Monate durch Australien reisen, hast aber bisher keinen passenden Reisepartner gefunden. Statt weiterhin im Internet nach jemandem zu fahnden, warte ab, ob Du "per Zufall" jemanden kennen lernst, der dafür infrage kommt.

    Vom Planen zum Tun
    Lass die Liste nicht in einem „Erledigen“- Stapel verschwinden – gib ihr einen Platz, an dem Du sie regelmäßig siehst (Pinnwand, oberste Schreibtischschublade). Stell fest, welche Puzzlestücke Du tatsächlich ergänzen konntest. Setze daneben jedoch keinen Haken („erledigt“), sondern zeichne lieber ein positives Symbol, etwa ein Smiley oder einen nach oben zeigenden Daumen. Genieße das gute Gefühl und lassen Sie sich davon für neue Taten motivieren.

    Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl

    (Quelle: Newsletter "simplify: aktuell glücklich" vom 24.02.2015) 

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