Montag, 17. März 2014

Spät, aber dennoch... mein Wien-Besuch...





                                                                                      (Spanische Hofreitschule)

Hallochen miteinander!

Vor nun bald schon drei Wochen fuhr ich für einige Tage nach Wien.
Wer es noch nicht wissen sollte: meine Mama ist Wienerin, es wohnen noch einige Schwestern von ihr samt ihren Familien in Wien und Umgebung und ich fühlte mich schon von klein auf der Stadt immer sehr verbunden.

Kennt Ihr den Ausdruck "Herzensort"? Damit sind Orte - ob Länder, Städte oder Gegenden - gemeint, mit denen Ihr Euch ganz besonders verbunden fühlt, zu denen es Euch immer wieder hinzieht und die Ihr vermißt.
Ein Herzensort von mir ist Irland. Schon seit ich wirklich ein kleines Kind von grad mal sechs Jahren war. Aber Wien ist für mich persönlich mein Highlight - ich vermisse Wien an sich ständig, den Flair, den Charme, die Ausstrahlung, die Menschen und ich war nun so ungefähr acht Jahre nicht mehr dort gewesen, habe die Stadt aber eigentlich nie vergessen können.  :) 
Es klingt sicher kitschig, aber sobald ich neben dem Stephansdom stehe und den Leuten zuhöre - nicht, was sie reden, sondern wie sie reden (ich liebe diesen Dialekt über alles!!!) - bin ich glücklich und denke, ich bin "... endlich wieder zu Hause!"

Ich fuhr an einem Mittwochmorgen mit einem Pärchen nach Wien, wir lasen in München noch eine weitere Mitfahrerin auf. Ja, richtig gelesen. Mangels großartiger Finanzpolster meinerseits griff ich auf eine Mitfahrerzentrale namens BlaBlaCar zurück. Der Preis, den man hier für eine Hin- und Rückfahrt zahlt, ist unschlagbar verglichen mit Fernbus, Zug oder Flug.
Der Nachteil ist die Fahrtdauer... wir waren zwar bei Hin- und Rückfahrt doch erstaunlich schnell am Zielort (in jeweils sechseinhalb Stunden, mit Pausen), aber wenn man mal kurz ein Wochenende in Wien verbringen möchte, wäre ein Flug schon geschickter, um in der Stadt selbst mehr Zeit zu haben. Zudem ermüdet solch eine doch etwas längere Autofahrt auch durchaus. Und man muß Vertrauen haben, dass der Fahrer vorsichtig genug fährt - und ob die Chemie zwischen Fahrer und Mitfahrer stimmt, weiß man vorher ja auch nie zu 100%. Alles in allem aber war ich aber doch sehr zufrieden mit der Beförderung nach Wien und wieder zurück!

Mein Appartement hatte ich über Wimdu gebucht. Auch dies war in meinen Augen unfaßbar günstig, da - bis auf ein sehr hartes Bett :D - sehr geräumig und super, um sich selbst zu versorgen! U-Bahn und S-Bahn waren in der Nähe, ebenso zwei Supermärkte. Neben Bank, Apotheke und einigen Restaurants.
Während ich auf den "Vermieter" Moritz wartete, gesellte sich ein Herr zu mir, der ebenso auf sein Zimmer warten musste. Wie sich heraus stellte, ist er Professor an der Musikhochschule in Salzburg und war in der Nähe der Pension auf einer Tagung. Da ich gerne singe, war es für mich natürlich sehr interessant, sich mit ihm über seinen Beruf und sein interessantes Leben zu unterhalten und er war somit die erste nette Begegnung von so einigen, die ich in Wien haben durfte.  :)

Die äußeren Umstände waren soweit also schon mal wirklich prima. Nach acht Jahren Wien-Pause wollte ich mich in den zwei vollen Tagen, die ich dort war, zuerst mal auf die Innenstadt konzentrieren und so ein wenig auf Shopping... Frau halt... ;)

Am Donnerstag fuhr ich daher zum Stephansplatz, der nur zwei U-Bahn-Stationen entfernt war von meiner Unterkunft.

(Stephansdom)

Ich muß dazu eh noch ergänzen, dass das öffentliche Netz in Wien vorbildlichst ausgebaut ist! Erstens mal hatte ich mir schon in Deutschland per Internet eine 72-Stunden-Netzkarte gekauft und ausgedruckt - zu einem ebenfalls super Preis von 15,40 EUR... sorry, wenn man die absoluten Wucherpreise des Öffentlichen Nahverkehrs in der Stuttgarter Region gewohnt ist, ist dieser Preis für ein 4-Tages-Ticket einfach nur Bombe!!! Das Ticket gilt für das gesamte Netz der Innenstadt und man kann einfach hin und her, kreuz und quer fahren, ohne sich nur einmal Gedanken machen zu müssen, dass man noch ein Ticket lösen muss, das ist einfach herrlich luxuriös!  :D
Zweitens fahren alleine die U-Bahnen im 3- bis 5-Minuten-Takt, ich wartete eigentlich nie länger als 3 Minuten auf irgendeine U-Bahn. Das U-Bahnnetz ist selbst für jemanden wie mich, der so quasi einen Orientierungssinn wie ein Regenwurm hat, sehr übersichtlich und leicht und schnell verständlich.
Ich brauchte meinen Stadtplan eh nur erstaunlich selten.... vor allem dafür, dass ich wirklich ohne Übertreibung einen Orientierungssinn habe, der gen Null tendiert.  :D

Jedenfalls fuhr ich zuallererst - ist so eine Tradition bei mir - zum Stephansplatz, schlenderte dort umher, die Gassen hindurch, schaute die Läden an, genoß die Ruhe am doch noch frühen Morgen und gönnte mir eine Führung durch die Katakomben des Stephansdoms, nachdem ich mal wieder, staunend wie ein Kind, in dem riesigen, beeindruckenden, wunderschönen, imposanten Dom gestanden war. Ich werde noch oft darin stehen und doch immer wieder wie ein Kind an Weihnachten drein schauen, das nicht glauben kann, was es da sieht. Wer es dann morbid haben will und sich ein wenig gruseln mag, dem sei eine Führung durch die Katakomben unter dem Dom empfohlen. ;D :D
Danach bekam ich einen Shopping-Jieper und fuhr zur wunderschönen Mariahilfer Straße.



Dort kann man viiiiiiel Zeit verbringen.... Schaufenster bummeln, in die Geschäfte rein gehen, Essen gehen (was ich dann mittags beim "Vapiano" tat), Einkaufen, den Trubel und die Atmosphäre der tollen Häuserfassaden genießen.


(im "Vapiano" geschlemmt: Tagliatelle mit Oberssauce, Speck und Chili, sprich: Carbonara  :D )

Tags drauf fuhr ich zum Schloß Schönbrunn. Oder besser: ich stieg eine Haltestelle später aus und lief durch den Park vom Zoo aus zum Schloß. Es war morgens, neun Uhr. Die Sonne schien, es war noch ein klein wenig kühl, aber man spürte schon, dass es warm werden würde - und der Nebel hing so wunderschön in den Bäumen, die die Wege rechts und links säumten. Ich hätte da wohl stundenlang laufen können.



Am Schloß angekommen, lief ich in der Anlage einmal rundum und wollte dann wieder zurück Richtung Zoo und U-Bahn.
Da die Wege vom Schloß aus aber Sternförmig wegführen und ich so fasziniert einer Gruppe Kindergartenkinder zusah, wie sie mit den Kindergärtnerinnen um die Wette rannten, während einer der Kleinen dazu so gar keine Lust hatte und sich daher seine gelbe Warnweste vom Körper riß und sie wütend mit Schmollmund und wütend gekrauster Stirn auf den Boden warf und trotzig aufstampfte, während er die Arme verschränkte (ich hätte es am liebsten gefilmt, so zuckersüß und zum Brüllen komisch war das!! :D ), verlief ich mich zuerst einmal.
Und landete ganz woanders, als wo ich hingewollt hatte... also nochmals zurück zum Schloß und ein erneuter Versuch und dann klappte es auch mit der rechten Wegfindung!
So erfüllen sich die Wünsche, stundenlang im Park herumzulaufen, doch schneller, als man das am Ende dann doch wollte!  :D

Eigentlich wollte ich noch in den Zoo, aber spontan ließ ich dies sein und fuhr in die Innenstadt zum Stephansplatz, bummelte durch die belebte, aber ebenso unglaublich schöne Kärntner Straße - einer anderen großen Einkaufsstraße - und gönnte mir zu Mittag nach laaaaanger Zeit mal wieder ein Menü bei Mc Donald´s. :D
Ich streifte noch eine ganze Weile in der wirklich tollen, atmosphärischen Innenstadt umher, bevor ich meinen schmerzenden Füßen eine Ruhepause im Appartement auf dem Bett gönnte.

(Österreichs Spezialitäten)

Leider ging es am Tag drauf schon wieder zurück. Morgens um Zehn. Ich gestehe es Euch - aber nur Euch  :D - dass mir zum Heulen zumute war, weil ich wirklich nicht weg wollte! Auf der Rückfahrt floß auch ein Tränchen, je weiter ich von Wien weg kam. Und die ersten Tage war ich wirklich neben der Kappe, wie man so sagt, mit den Gedanken nicht in Deutschland und ich hatte das starke Gefühl, ich hatte mein Herz in Wien gelassen. Ich weiß, auch das klingt kitschig, aber das drückt es wohl am besten aus.
Ich habe mich erneut in Wien unsterblichst verliebt, in die Stadt und ihre wirklich sehr freundlichen, netten, charmanten, offenen Menschen, denen ich überall begegnen durfte und ich weiß, dass ich dort leben könnte und dort eines Tages auch wohnen will.

Ich will bis dahin so oft wie nur möglich zurück zu meinem ganz persönlichen "Herzensort" und vielleicht und sicherlich stelle ich Euch dann jedes Mal etwas Neues aus der Stadt vor, das Ihr dann ja vielleicht selbst mal bei einem Besuch entdecken könnt und wollt!  ;)

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